In der ersten Novemberwoche, probten Atemschutzträger der Feuerwehren Daisendorf, Stetten, Sipplingen, ein Kamerad aus Meersburg und ein Kamerad aus Uhldingen, den Ernstfall.

Dieter Schuhmacher von der EnBW, konnte der Feuerwehr Daisendorf zum zweiten Mal in diesem Jahr den Brandcontainer für Spezialtraining Strom und Gas, zur Verfügung stellen.
In der Übungsanlage können verschiedene Brandsituation simuliert werden, unter anderem der Brand einer Gasleitung oder eine brennende Wendeltreppe. Vom Leitstand kann der Bediener der Anlage auch einen Flashover zünden, der als Feuerwalze über die gesamte Zimmerdecke rollt und dabei in wenigen Augenblicken die Temperatur im Inneren auf mehrere hundert Grad ansteigen lässt. Im Inneren der Übungsanlage können Temperaturen bis zu 650°C erreicht werden, was für die Feuerwehrkameraden eine enorme körperliche Anstrengung bedeutet. Auch der Wasserdampf, der beim Löschen entsteht, ist nicht ungefährlich. Er kann bei Kontakt mit ungeschützter Haut schnell zu Verbrühungen führen, weshalb die Kameraden ihre Einsatzkleidung immer mit großer Sorgfalt anlegen.
Aber nicht nur Hitze ist ein Problem für die Atemschutzträger, auch die schwere persönliche Schutzausrüstung und der mit Wasser gefüllte Schlauch, der sich besonders sperrig verhält.
Vom Leitstand aus, behält der Bediener der Anlage, alles im Blick. Über vier Kameras innen und außen, sowie über ein Fenster vom Leitstand in den Brandraum, kann er das Geschehen beobachten und bei einem Notfall, die gesamte Anlage binnen weniger Sekunden abschalten und belüften.
Die Feuerwehrmänner haben zwei Möglichkeiten in den Innenraum des Brandcontainers zu gelangen. Zum einen über das Dach, dort müssen sie eine Türe öffnen und dann über eine Treppe nach unten gehen, wobei die Treppe erst gelöscht werden muss und zum anderen können sie über eine Türe an der Seite, in den Innenraum vordringen. Hier ist jedoch besondere Vorsicht geboten, denn die Türe ist auf 130°C aufgeheizt. Die Kameraden müssen vorgehen wie im realen Einsatz. Die Türe wird zuerst mit Handschuh und dem Handrücken abgetastet um festzustellen ob sie heiß ist. Wenn sie heiß ist, ist dies das Zeichen für die Feuerwehrmänner, dass sie besonders vorsichtig sein müssen, denn dann kann es passieren, dass beim Öffnen die Rauchgase explosionsartig durchzünden. Also wird die Türe für kurze Zeit nur einen Spalt geöffnet und die Rauchgase mit Wasser gekühlt. Dies wird dreimal wiederholt bevor die Männer den Raum betreten und die Löscharbeiten beginnen.
Nach einer Einweisung durch Martin Glienke, Andreas Menner und Timo Boss, übten am letzten Trainingstag fünf Kameraden aus Sipplingen im Brandcontainer. Sie waren besonders überrascht von den Realbedingungen, da sie bisher noch keine Möglichkeit hatten in der Übungsanlage zu proben und sie waren sich einig, sie konnten hilfreiche Erfahrungen für den echten Einsatz sammeln.